TV-Streaming-Report 2024

Schweiz

In 2024 halten die Veränderungen in den Fernsehgewohnheiten der Schweizerinnen und Schweizer an, beeinflusst von der andauernden globalen wirtschaftlichen Lage. Während der traditionelle Kabelempfang weiterhin an Beliebtheit verliert, bleibt der Internetempfang die bevorzugte Quelle für das TV-Programm. Gleichzeitig erreicht die Nutzung von Live-TV wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie.

Methodik

Grundlage für den Report ist eine Online-Umfrage von YouGov, an der 1090 Personen in der Schweiz zwischen dem 15. und 22.01.2024 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung ab 16 Jahren. Bereits seit 2015 setzt Zattoo diese Umfrage jährlich in der Schweiz um.

Mithilfe des TV-Streaming-Reports lassen sich aktuelle Entwicklungen in der Internet- und Fernsehnutzung sowie im Bereich TV-Streaming erkennen. Damit will Zattoo einen Beitrag zur Diskussion um die Bedeutung von TV-Streaming leisten.

TV-Streaming-Report 2024 für Schweiz

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TV-Empfang über Internet nach wie vor am beliebtesten - Empfang über Kabel sinkt weiter

Der TV-Empfang über das Internet bleibt nach wie vor die am weitesten verbreitete Methode, um das Fernsehprogramm zu schauen. Bei der Frage, über welchen Empfangsweg die Befragten ihr Fernsehen schauen (Mehrfachantworten möglich), ist bei 61 Prozent das Internet TV-Empfangsweg der Wahl. Das sind in diesem Jahr 6 Prozentpunkte weniger als 2023 und damit wieder auf dem Niveau von 2022. Parallel dazu setzt der TV-Empfang über Kabel seinen Abwärtstrend fort, mit einem Rückgang von 5 Prozentpunkten, wodurch Anfang 2024 nur noch 30 Prozent der Befragten diesen Empfangsweg nutzen. Die Alternativen in Form von Satelliten- und DVB-T-Empfang bleiben stabil, jedoch auf einem niedrigen Niveau, mit 9 Prozent für Satellitenempfang und 6 Prozent für DVB-T.

Live-TV- Nutzung wieder auf Vor-Corona Niveau

Die Nutzung von Live-TV hat in diesem Jahr zwar leicht nachgelassen und erreicht mit 38 Prozent nicht ganz das Niveau der Vorjahre, bleibt jedoch weiterhin führend gegenüber Video-on-Demand-Diensten (25%) und Mediatheken (17%). Vor allem in der Westschweiz ist Live-Fernsehen mit 44 Prozent deutlich beliebter als in der Deutschschweiz mit 36 Prozent. Mit 17 Prozent hat die Nutzung der Mediatheken einen neuen Tiefpunkt erreicht, verglichen mit 21 Prozent im Jahr 2023. Erstmals in diesem Jahr wurden die Teilnehmenden auch nach ihrem Interesse an linearen Themenkanälen, sogenannten FAST-Sendern, befragt. Über ein Drittel (38%) gaben hier an, dass sie sich vorstellen können, zukünftig solche werbefinanzierten TV-Inhalte zu schauen, was die Offenheit der Schweizer Bevölkerung für innovative Fernsehformate widerspiegelt.

TV-Streaming nach wie vor am liebsten auf dem grossen Bildschirm

TV-Streaming erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit, besonders auf dem TV-Gerät. Mehr als zwei Drittel (71%) der Befragten schaut während der Fernsehzeit TV-Streaming-Angebote, wobei Smart-TVs auch dieses Jahr wieder das bevorzugte Gerät dafür sind. Rund die Hälfte (49%) der Befragten bevorzugt Smart-TV zum streamen von TV-Inhalten, womit sie deutlich beliebter sind als Laptops, PCs oder mobile Geräte. Gerade letztere verzeichnen in 2024 einen signifikanten Rückgang; nur noch jeder Vierte (24%) nutzt das Tablet, ein Verlust von 7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, die Smartphone-Nutzung sinkt um 4 Prozentpunkte auf 43 Prozent. Das legt die Vermutung nahe, dass auf mobilen Endgeräten andere Mediennutzungsformen dem TV-Streaming vorgezogen werden. Und auch die Nutzung im Web über Laptops und PCs zeigt weiterhin eine abnehmende Tendenz: Von 42 Prozent im Jahr 2023 auf 39 Prozent in diesem Jahr, was einen Rückgang von über 20 Prozent seit 2020 markiert.

Wirtschaftliche Lage beeinflusst Streaming-Abonnements weiterhin

Angesichts der weltweit angespannten wirtschaftlichen Lage hat bereits jeder Fünfte (21%) der Befragten in der Schweiz im letzten Jahr ein Streaming-Abonnement gekündigt. Das ist ein Anstieg von 8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Unter denen, die ein Abo gekündigt haben, ist rund die Hälfte (49%) zu einem kostengünstigeren Angebot gewechselt, während jeder Vierte (25%) auf ein kostenloses Angebot umgestiegen ist. Weitere 21 Prozent verzichteten hingegen komplett auf alternative Angebote.

TV-Streaming-Reports 2024

Ergebnisse für Deutschland und Österreich