TV-Empfang in Deutschland - Eine Übersicht

Vor- und Nachteile von verschiedenen TV Empfangsmöglichkeiten im Vergleich


Satellitenschüssel auf dem Dach

Viele TV-Empfangswege führen zum Fernsehabend

Wie bei vielen Dingen gilt auch beim TV-Empfang: Viele Wege führen nach Rom. Zu den klassischen Empfangswegen zählen Satellit, Kabelanschluss, Antennenfernsehen (DVB-T/DVB-T2 HD) oder IPTV. Eine neue Form des TV-Empfangs hingegen ist TV-Streaming über das Internet. Damit kann Fernsehen nicht nur auf dem TV-Gerät im Wohnzimmer, sondern auch bequem und unkompliziert auf mobilen Geräten wie Smartphones, Tablets und Laptops stattfinden. Im Gegensatz zu IPTV, bei dem TV-Signale ebenfalls über das Internet übertragen werden, funktioniert TV-Streaming dabei mit jedem freiwählbaren Internetprovider.

Wir haben die gängigen TV-Empfangswege gegenübergestellt und die Vor- und Nachteile aufgeschlüsselt.


1. TV-Streaming

TV-Streaming bezeichnet die Übertragung des Live-TV-Programms über das Internet. Bereits 40% der Haushalte empfangen Fernsehen über das Internet (IPTV/TV-Streaming-Apps). In Abgrenzung zu IPTV ist das TV-Signal beim TV-Streaming über alle Internetanbieter verfügbar und nicht an einen bestimmten Provider gekoppelt.

Vorteile

Einer der wesentlichsten Vorteile des TV-Streamings liegt in der Nutzerfreundlichkeit. Das Live-Fernsehprogramm kann man ohne zusätzliche Hardware auf vielen verschiedenen Endgeräten direkt mit einer Streaming-App schauen. Durch die massive Verbreitung von Smart-TVs und Streaming-Playern wie Amazon Fire TV, Apple TV und Chromecast etabliert sich TV-Streaming zudem immer mehr als Alternative zu den klassischen Empfangswegen und bereichert die Geräteauswahl. Weitere Vorteile sind der günstige Preis, die Möglichkeit auf mehreren Geräten gleichzeitig zu streamen und die große Flexibilität durch Funktionen wie dem zeitversetzten Fernsehen. Für mehr Details zu den Vorteilen von TV-Streaming schau dir gerne unseren separaten Artikel zum Thema an.


Nachteile

Obwohl das TV-Streaming via Internet in den meisten Fällen sehr flexibel ist und vor allem in Deutschland sehr gut funktioniert, kann es manchmal auch zum Nachteil werden. Wenn es doch einmal Probleme mit der Internetverbindung gibt, kann es zu längeren Ladezeiten kommen, was das TV-Erlebnis negativ beeinflussen kann. Des Weiteren gibt es bei vielen TV-Streaming Anbietern nicht die Möglichkeit die eigene Dolby-Digital Sound-Anlage zu nutzen, wodurch die Ton-Qualität leiden kann. Mit Zattoo ist das allerdings kein Problem. Hier gehört Dolby Digital 5.1 buchstäblich zum guten Ton.


2. Antenne - DVB-T2

Beim Antennenfernsehen oder auch terrestrischen Fernsehen wird das Signal über eine Zimmer- bzw. Hausantenne empfangen. In der Schweiz nutzen circa neun Prozent der Haushalte diesen Empfangsweg, Tendenz sinkend.

Vorteile

Besondere Beliebtheit genießt der TV Empfang über DVB-T2 auf Zweitgeräten wie zum Beispiel im Schlafzimmer oder im Wohnwagen. Empfangen werden können je nach Region maximal 40 Sender. Dabei ist auch die Empfangsqualität regional unterschiedlich. Die Einrichtung von Antennenfernsehen ist relativ leicht, da die Hardware lediglich mit dem Stromnetz verbunden werden muss. Zusätzlich sind Receiver und Antenne mit unter 100 Euro relativ kostengünstig erhältlich.


Nachteile

Trotz der in 2017 erfolgten Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 HD ist die Senderauswahl im Vergleich zu allen anderen Empfangswegen in Deutschland am geringsten. Die Empfangsqualität und Anzahl möglicher Sender hängt außerdem stark vom Ausbaugebiet ab. Zudem gibt es nur einen Anbieter für Antennenfernsehen, freenet TV, sodass keine freie Anbieterwahl besteht. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis verschlechtert sich zunehmend. Mit der Preiserhöhung im September 2022 (Dezember 2022 für Bestandskunden) fallen inzwischen 7,99 Euro pro Monat und pro Gerät an. Wer also mehr als ein Fernsehgerät nutzen möchtet, zahlt entsprechend mehr. Somit ist das ehemalige Argument, Antennenfernsehen sei besonders kostengünstig, so nicht mehr gültig. Wer zusätzlich via DVB-T2 auf mobilen Geräten oder dem Laptop TV empfangen möchte, benötigt ein USB-Adapter mit Antennenaufsatz, wodurch nochmals zusätzliche Kosten entstehen.


3. Kabelfernsehen

Nach dem Internet und dem Satellitenempfang ist der Kabelanschluss mit rund 38 Prozent aller Haushalte der dritthäufigste TV-Empfangsweg in Deutschland.

Vorteile

Bei der Wohnung zur Miete ist die monatliche Anschlussgebühr für das Kabelfernsehen von circa 10-15 Euro meist in den Nebenkosten "versteckt" und zwingende Voraussetzung für jedes weitere Angebot eines Kabelnetzbetreibers. Im Basispaket sind je nach Ausbaugebiet rund 100 Sender enthalten. Dabei sind die Öffentlich-Rechtlichen in HD, alle anderen Sender in SD Qualität. Für bessere Qualität muss ein teureres Paket gebucht werden.


Um Fernsehen schließlich empfangen zu können, muss die Antennenbuchse in der Wand mit einem Koaxialkabel an das TV-Gerät angeschlossen sowie ein Sendersuchlauf durchgeführt werden. Die meisten Flachbildfernseher haben dabei einen Tuner für DVB-C (Kabelfernsehen) bereits integriert. Kabelfernsehen ist unabhängig vom Wetter und atmosphärischen Störungen. Zudem wird der Anschluss pro Haushalt freigeschalten werden, sodass beliebig viele Geräte angeschlossen werden können. Außerdem lässt sich auch Radio über den Anschluss hören.


Nachteile

Um Kabelfernsehen empfangen zu können, ist ein DVB-C Anschluss erforderlich, wozu ein Kabel von der Straße bis ins Haus gelegt werden muss. Außerdem ist man auf das Angebot des regionalen Kabelnetzbetreibers angewiesen und kann somit den Anbieter nicht frei wählen. Davon ist letztendlich auch das Senderangebot abhängig. Zusätzlich kann auch klassisches Pay-TV, wie z.B. Sky, hinzu gebucht werden. Dafür werden jedoch spezielle Module oder Receiver benötigt, welche zudem teilweise zum Aufnehmen genutzt werden können. Dazu muss mit dem Kabelnetzbetreiber ein kostenpflichtiger Vertrag geschlossen werden, der meist 24 Monate bindend ist. Als Neukunde kommen zahlreiche weitere Kosten wie Aktivierungs- und Versandkosten hinzu. Ein weitere Nachteil ist, dass Kabelfernsehen nicht mobil genutzt werden kann.


4. Satellitenfernsehen

Der Empfang des Fernsehsignals über Satellit bleibt in Deutschland beliebt. Knapp 39 Prozent aller Haushalte in Deutschland haben eine Satellitenschüssel auf dem Dach, auf dem Balkon oder an der Hauswand angebracht.

Vorteile

Der TV-Empfang über Satellit bietet mit über 300 Sendern die größte Senderauswahl aller Empfangswege. Zusätzlich lassen sich auch Sender aus dem Ausland empfangen. Alle öffentlich-rechtlichen Programme sind frei und ohne weitere Kosten in HD-Qualität verfügbar. Die Privatsender sind ohne Aufpreis nur in SD-Qualität empfangbar. Zudem können über Satellit auch Pay-TV Sender empfangen werden, wofür jedoch spezielle Satellitenreceiver oder CI-Module des jeweiligen Anbieters benötigt werden.


Nachteile

Der Installationsaufwand und das benötigte technische Know-how ist vergleichsweise sehr hoch. Zudem müssen bei Mietwohnungen Vermieterinnen und Vermieter der Anbringung einer Satellitenanlage zustimmen. Ein weitere Nachteil sind die hohen Anschaffungskosten für Satellitenreceiver sowie Zubehör, wobei der Preis je nach Ausstattung stark variieren kann. Um Pay-TV-Angebote wahrnehmen zu können werden ggfs. noch weitere Receiver oder Module benötigt. Auch wer die Privatsender in HD schauen möchte, braucht entsprechendes Zubehör. Hierfür wird zudem eine monatliche Gebühr von circa 8,50 Euro fällig. Schlussendlich ist Satellitenfernsehen für mobile Geräte eher unbrauchbar. Aufgrund des hohen Aufwands, ist Satellitenfernsehen hauptsächlich für Hauseigentümer geeignet.


5. IPTV - Internetfernsehen

Ähnlich wie beim TV-Streaming wird das TV-Signal bei IPTV ausschließlich über das Internet übertragen. Die bekanntesten Anbieter hierfür sind die Deutsche Telekom und Vodafone.

Vorteile

Mit IPTV werden Nutzerinnen und Nutzer einige praktische TV-Funktionen geboten. So können Sendungen mit den Receivern aufgenommen, pausiert und später weitergeschaut werden (Timeshift). Außerdem gibt es die Komfortfunktion des Instant Restart. Das bedeutet, dass solange die Sendung noch live ausgestrahlt wird, diese vom Sendebeginn erneut gestartet werden kann. Mit Replay sind Sendungen teilweise bis zu sieben Tage nach Ausstrahlung direkt über den Programmführer abrufbar. Darüber hinaus enthalten die Receiver Zugang zu zahlreichen Smart-TV Apps wie Mediatheken und haben Zugriff auf das Video On Demand-Angebot des jeweiligen Anbieters. Das Senderangebot umfasst bei den Einstiegspaketen bereits 90-100 Sender, davon eine vom jeweiligen Anbieter abhängige Anzahl in HD.


Nachteile

IPTV gehört bisher zu den kostenintensivsten Empfangswegen für Fernsehen. Das liegt vor allem darin begründet, dass das TV-Produkt nicht einzeln zu erwerben ist, sondern nur in Kombination mit Internet und Telefon desselben Anbieters, ein sogenanntes Triple Play. Monatliche Kosten von 50 bis 100 Euro schlagen hier zu Buche, abhängig von der Internetgeschwindigkeit und der Anzahl der TV-Sender.


Zum einen ist IPTV immer an einen Internetanschluss desselben Anbieters gekoppelt. Sprich MagentaTV gibt es nur in Verbindung mit einem Internet- und Telefonanschluss bei der Deutschen Telekom. Ähnlich wie bei den Kabel-TV-Anbietern läuft ein Vertrag dabei zumeist über 24 Monate. Zum anderen werden für den Empfang ganz spezielle Empfangsgeräte benötigt. Diese sind ausschließlich über den genutzten Anbieter erhältlich. Die Kosten für Receiver sind entweder in den monatlichen Abo-Kosten enthalten oder werden als spezielle Hardwaremiete gesondert ausgewiesen.


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