Grundlage für den Report ist eine online-repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmen Kantar, welche im Auftrag von Zattoo unter 1.000 deutschen Internetnutzern zwischen 16 und 69 Jahren Anfang 2022 in einem Online-Panel durchgeführt wurde. Bereits seit 2015 setzen Kantar und Zattoo jährlich diese Umfrage in Deutschland um.
Mithilfe des Reports lassen sich aktuelle Entwicklungen in der Internet- und Fernsehnutzung sowie im Bereich TV-Streaming erkennen. Damit will Zattoo einen Beitrag zur Diskussion um die Bedeutung von TV-Streaming leisten.
Bei den TV-Empfangswegen wird der Trend der letzten Jahre weiter fortgeführt. Bereits 40 Prozent der Onliner in Deutschland nutzen ausschließlich oder zusätzlich zu einer anderen Empfangsart das Internet für ihr Fernsehen. Damit sind sowohl IPTV-Angebote als auch TV-Streaming-Apps gemeint. Das sind vier Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Damit ist das Internet zum ersten Mal die meistgenutzte TV-Empfangsart in Deutschland. Bislang war dies der Empfang via Kabel, welcher mit 38 Prozent drei Prozentpunkte zum Vorjahr verliert. Auch der Empfang über Satellit nimmt einen Prozentpunkt ab und kommt damit auf 39 Prozent. Die Nutzung von DVB-T gewinnt mit 9 Prozent in diesem Jahr einen Prozentpunkt hinzu.
Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie nimmt die tägliche Fernsehnutzung wieder ab, die Fernsehdauer bleibt hingegen auf gleichem Niveau. Währenddessen werden inzwischen immer häufiger TV-Streaming-Angebote im Internet genutzt. Denn der größte Vorteil von TV-Streaming bleibt die Möglichkeit Inhalte zeitversetzt schauen zu können.
Bei den Video- und Fernseh-Angeboten schauen im zweiten Jahr der Corona-Pandemie 31 Prozent der Onliner Live-Fernsehen über das Internet. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr und elf Prozentpunkte mehr als 2020. Live-TV wurde damit noch nie so häufig über das Internet geschaut wie in 2022.
Die Mediatheken der Sender werden von 49 Prozent der Onliner in Deutschland genutzt und verlieren damit einen Prozentpunkt zum Vorjahr. Unter den Mediatheken-Nutzern sind die meistgenutzten Plattformen die von ARD (79 Prozent) und ZDF (77 Prozent), welche im Vergleich zum Vorjahr weiter zulegen konnten.
Video-on-Demand kann in diesem Jahr nur leicht von 32 Prozent in 2021 auf 34 Prozent zulegen. Der klare Gewinner unter den Anbietern ist Disney+, welcher um weitere acht Prozentpunkte wächst und bereits von 39 Prozent der Video-on-Demand-Nutzer genutzt wird.
Immer mehr Menschen nutzen das Internet als TV-Empfangsweg. Und auch die Nutzung von Live-Fernsehen über das Internet ist weiter gestiegen. Diese Entwicklung zeigt sich auch bei der Frage, ob sich die deutschen Internetnutzer in Zukunft vorstellen können, TV-Angebote ausschließlich über das Internet zu nutzen. Hier geben bereits mehr als die Hälfte (52 Prozent) an, sich dies (sehr) gut vorstellen zu können. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr, was den Trend der letzten Jahre hin zu mehr TV-Streaming-Nutzung unterstreicht. Parallel ist die Zahl derer, die es sich eher oder sicher nicht vorstellen können, im Vergleich zu 2021 weiter gesunken und liegt jetzt nur noch bei 17 Prozent im Gegensatz zu den 23 Prozent aus dem Vorjahr. Unverändert bleibt die Zahl derer, die bereits ausschließlich TV-Angebote über das Internet nutzen. Diese Zahl liegt weiterhin bei 4 Prozent.
79 Prozent der Internetnutzer, die mindestens einmal pro Woche Fernsehen schauen, nutzen bereits TV-Streaming-Angebote. Bei der Frage, auf welchen Geräten TV-Streaming-Angebote am meisten genutzt werden, liegen in diesem Jahr Smart-TVs vorne und landen damit auf dem ersten Platz. Schon seit 2020 sind sie die meistgenutzten Geräte für TV-Streaming-Angebote und auch in 2022 können sie weiter zulegen. Zwei von drei TV-Streaming-Nutzern (64 Prozent) schauen bereits auf dem Smart-TV. Das sind acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auch Streaming-Geräte, die den Fernseher mit dem Internet verbinden, wachsen um drei Prozentpunkte und kommen in diesem Jahr auf 22 Prozent. Auf den Plätzen nach Smart-TVs bleiben nach wie vor Laptops und PCs mit 43 Prozent sowie Smartphones mit 28 Prozent, auch wenn beide Gerätekategorien vier Prozentpunkte zu 2021 verlieren.
Ergebnisse für die Schweiz und Österreich